Agile Softwareentwicklung

4. September 2022
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Was bedeutet agile Softwareentwicklung?

Die agile Softwareentwicklung ist ein Prozess, der es Teams ermöglicht, kleine Teile funktionsfähiger Software schnell bereitzustellen. Im Zentrum stehen dabei die Kundenanforderungen und die Kundenzufriedenheit. Dabei nutzen kleine, selbstorganisierte Teams aus Entwicklern und Unternehmensvertretern adaptive Ansätze und Teamarbeit zur kontinuierlichen Verbesserung.

Das Ziel der agilen Softwareentwicklung ist es, schnell auf neue Technologien und Kundenwünsche zu reagieren, um in kurzen Iterationen Ergebnisse, d.h. funktionierende Software zu liefern.

Was ist der Unterschied zwischen klassischer und agiler Softwareentwicklung?

Agile und klassische Vorgehensweisen in der Software-Entwicklung unterscheiden sich grundlegend voneinander. Während die klassische Methode auf einer sequenziellen, plangetriebenen Vorgehensweise basiert, konzentriert sich agile Entwicklungsmethoden auf eine iterative, inkrementelle und adaptive Vorgehensweise.

Die klassische Vorgehensweise (Wasserfall-Projekt) ist geprägt durch einen detaillierten Planungsprozess, in dem der gesamte Umfang und die Anforderungen des Projekts im Voraus festgelegt werden. Dieser Plan wird dann in feste Phasen unterteilt, in denen bestimmte Aufgaben abgeschlossen werden müssen, bevor das Projekt zum nächsten Schritt übergehen kann. Die klassische Methode erfordert oft eine umfangreiche Dokumentation und eine strenge Kontrolle des Prozesses.

Im Gegensatz dazu geht die agile Entwicklung davon aus, dass sich die Anforderungen und Bedürfnisse des Kunden während des Projekts ändern können. Daher werden kleinere Aufgaben in kurzen Iterationen bearbeitet, um schnell und kontinuierlich Feedback vom Kunden zu erhalten. Das Team passt den Entwicklungsprozess anhand des Feedbacks an und kann auf diese Weise die Anforderungen des Kunden schnell und effizient erfüllen.

Wie ist agile Softwareentwicklung entstanden?

Die Wurzeln der agilen Softwareentwicklung liegen schon in den 1990er Jahren. Dort entstand ein Trend weg von der traditionellen, sequentiellen Vorgehensweise, die als Wasserfallmodell bekannt ist. Softwareentwickler und Projektmanager erkannten, dass das Wasserfallmodell für Projekte mit unvorhersehbaren Anforderungen oder Änderungen nicht geeignet war.

Als Reaktion darauf begannen Entwickler, alternative Ansätze zu suchen, um ihre Arbeit flexibler und effektiver zu gestalten. In diesem Zusammenhang wurden verschiedene agile Methoden entwickelt, darunter Scrum, Extreme Programming (XP) und Crystal. Diese Methoden basieren auf gemeinsamen Prinzipien und Ideen, die die agile Softwareentwicklung prägen.

Heute ist die agile Softwareentwicklung zu einem wichtigen Bestandteil der Softwareentwicklungsbranche geworden. Immer mehr Unternehmen setzen auf agile Methoden und Ansätze, um ihre Projekte erfolgreich umzusetzen.

Wie funktioniert agile Softwareentwicklung

Agile Softwareentwicklung bezieht sich auf eine Sammlung von Methoden und Frameworks, die die adaptive Planung, evolutionäre Entwicklung und kontinuierliche Bereitstellung fördern. Sie ist inzwischen zum Standard für viele Entwicklungsprojekte geworden.

Agile Softwareentwicklung kann eine Antwort auf die Schwäche des Wasserfallmodells sein, welche in einer Abfolge von linearen Sequenzen organisiert sind. Das Wasserfallmodell lässt wenig Raum für Interpretationen, Anpassungen und Aktualisierungen.

Bei der agilen Softwareentwicklung wird nicht nur die Fertigstellung des finalen Produkts in den Blick genommen. Um schneller bereits mit einem Teilergebnis arbeiten zu können und dieses gemeinsam mit den Kunden kontinuierlich anzupassen, priorisieren die Entwicklerteams ihre Arbeit in kurzen Sprints mit häufigen Release-Zyklen. In mehreren Iterationen entsteht das finale Produkt.

Prozess für agile Softwareentwicklung

Was sind agile Vorgehensmodelle?

Agil ist ein Überbegriff für eine Philosophie, die Sie auf eine Vielzahl unterschiedlicher Softwareentwicklungsmethoden anwenden können. Was meinen wir also, wenn wir von einem agilen Framework sprechen?

Agile Frameworks basieren auf den Werten und Prinzipien des Agilen Manifests. Darin wurden in 2001 von einer Gruppe von 17 renommierten Softwareentwicklern zwölf Prinzipien und vier Werte formuliert, die bei der Programmierung und agilen Softwareentwicklung zu beachten sind. Diese Prinzipien und Werte sollen weichen Kriterien wie Kommunikation, Rücksichtnahme auf Beteiligte und flexibles Agieren mehr Gewicht einräumen.

Die vier Werte können wie folgt zusammengefasst werden:

  • Individuen und Interaktionen stehen über den Prozessen und Tools.
  • Eine funktionierende Software steht über eine umfassende Dokumentation.
  • Die Zusammenarbeit mit dem Kunden steht im Vordergrund, nicht die Vertragsverhandlungen.
  • Die Anpassung an Veränderungen ist wichtiger als nur einem Plan zu folgen.

Agile Vorgehensmodelle sind eine Sammlung von Methoden und Praktiken für die Entwicklung von Software, die auf den agilen Prinzipien basieren. Die agile Entwicklung konzentriert sich auf eine iterative, inkrementelle und adaptive Vorgehensweise, bei der Teams schnell auf Änderungen und Kundenfeedback reagieren. Dabei wird die Zusammenarbeit zwischen Entwicklern, Kunden und anderen Stakeholdern gefördert.

Welche agilen Methoden sind wichtig?

Es gibt verschiedene Tools und Methoden, die agile Frameworks umfassen. Sie bilden die Grundlage für gängige Softwareentwicklungsprozesse wie DevOps und CI/CD (Continuous Integration/Continuous Delivery). Lesen Sie dazu auch unseren Artikel „Wie eine agile Teamkultur die Softwarequalität verbessert„.

Wir stellen Ihnen nachfolgende drei wichtige Frameworks vor, die agile Entwicklungsprozesse beinhalten.

Kanban

Kanban ist eine taktische Methode zur Verwaltung des Flusses von Arbeitselementen mit Schwerpunkt auf kontinuierlicher Bereitstellung. Dabei werden die Aufgaben auf einem Board visualisiert und verfolgt einen Pull-basierten Ansatz. Die Beteiligten greifen eine neue Aufgabe auf, sobald sie genügend Kapazität haben. Die drei Kernprinzipien von Kanban bestehen darin,

  • zu visualisieren, was zu einem bestimmten Zeitpunkt erledigt sein muss,
  • die Menge der laufenden Arbeit zu begrenzen
  • und den Arbeitsfluss zu optimieren.

Kanban-Boards enthalten Spalten, die den Workflow-Status darstellen (z. B. „Offen“, „In Bearbeitung“ und „Fertig“). User Storys, Features oder Tasks werden durch Karten auf dem Board dargestellt. Teams überwachen den Fortschritt auf ganzer Linie, bis die Arbeit gemäß der Definition des Teams abgeschlossen ist.

Lean Software Development

Lean Software Development (LSD) wendet Lean-Manufacturing-Prinzipien und -Praktiken auf die Softwareentwicklung an. Die Schlüsselprinzipien von LSD sind Verschwendung zu vermeiden, Qualität zu gewährleisten, Wissen zu schaffen, Verpflichtungen aufzuschieben, schnell zu liefern, Menschen zu respektieren und das Ganze zu optimieren. Lean Teams arbeiten zusammen, um ein Minimum Viable Product (MVP) zu liefern. Sobald dieses Produkt veröffentlicht ist, wird das Kundenfeedback eingesammelt, um diese Erkenntnisse dann auf neue Produktiterationen anzuwenden.

Scrum Modell

Scrum ist ein iteratives und inkrementelles Framework für die agile Softwareentwicklung und wird sehr häufig eingesetzt. Im Gegensatz zu einigen anderen agilen Methoden ist Scrum ein definiertes Framework, das mit eigenen Regeln und Prozessen daherkommt. Die Grundpfeiler dafür bilden Transparenz, Überprüfung und Anpassung. Auf dieser Basis gelingt eine frühe und kontinuierliche Auslieferung der Software.

Die Arbeiten an der Software passieren regelmäßig innerhalb weniger Wochen. Bei diesen zeitlich begrenzten Sprints wird der typischen Scrum Methodik wie Sprint Planung, Daily Scrum, Sprint Review und Sprint Retrospektiven gefolgt. Es existiert ein Backlog, indem der Product Owner alle Anforderungen für den kommenden Sprint festhält. Daraus ergeben sich dann die Aufgaben, die einer Ressource zugeordnet werden. Wenn ein Teammitglied seine aktuell bearbeitete Aufgabe erledigt hat, wählt er oder sie aus dem Backlog eine neue Aufgabe zur Bearbeitung aus.

Diese Methodik erleichtert die kontinuierliche Verbesserung und enge Abstimmung, die es dem Scrum Team ermöglicht, in einem nachhaltigen Tempo hohen Mehrwert zu liefern.

5 Hauptvorteile der agilen Softwareentwicklung

Durch den Einsatz agiler Methoden können Sie verschiedene Vorteile für den Entwicklungsprozess nutzen. Diese Vorteile nützen sowohl dem Entwicklungsteam als auch dem Kunden. Noch komfortabler wird der Prozess durch agiles Projektmanagement. Agile Prozesse fördern eine nachhaltige Entwicklung sowie technische Exzellenz und gutes Design. Im Folgenden sind die Vorteile einer agilen Produktentwicklung aufgeführt:

1. Höhere Softwarequalität

Einer der größten Vorteile agiler Prozesse ist, dass sie die Qualität der Software erhöhen. Grund dafür ist die Aufteilung des gesamten Projekts in kleine Leistungseinheiten, den bereits erwähnten Sprints. Das ermöglicht es dem Entwicklungsteam, sich auf die Qualität jeder Entwicklungsleistung in Verbindung mit umfassenden Tests zu konzentrieren. Es können mehrere Iterationen erstellt werden, um die Ergebnisse weiter zu perfektionieren.

2. Kürzere Entwicklungszeiten

Der gesamte Entwicklungslebenszyklus ist in kurze Sprints unterteilt, in denen sich das Team darauf konzentriert, das geplante Feature innerhalb des festgelegten Zyklus fertigzustellen und an den Kunden zu liefern. Dies führt zu weniger Verzögerungen beim Kundenfeedback und kürzeren Bearbeitungszeiten. Die hohe Anpassungs- und Veränderungsgeschwindigkeit sorgt für den schnelleren Einsatz des entwickelten Systems.

3. Bessere Benutzererfahrung

Während des Entwicklungsprozesses kann das Team direkt nach Abschluss des Meilensteins den Kunden einbeziehen. Das hilft dem Team, die Software immer wieder aus der Perspektive von Auftraggeber, Entwickler und Benutzer zu betrachten. Damit entsteht eine bessere wertvolle Software mit hoher Benutzerfreundlichkeit.

4. Transparenz

Die agilen Prozesse bieten alle Möglichkeiten, die Auftraggeber und das Entwicklungsteam während des gesamten Projekts einzubeziehen. Beide Seiten haben die gleiche Möglichkeit, ihre Ideen im Projekt auszutauschen und sich leicht zu verständigen. Nichts bleibt verborgen und der gesamte agile Prozess ist dadurch transparent. Fehlentwicklungen können frühzeitig festgestellt werden und verkürzen Entwicklungszyklen.

5. Angemessene Kosten und fester Zeitplan

Das Ergebnis jedes Sprints vermittelt den Kunden ein klareres Bild der Projektkosten und -zeiten, was zu besseren Entscheidungen in der Zukunft führt. Die kurzen, definierte Sprintzyklen ermöglichen die volle Kontrolle über Zeit und Kosten des Projekts.

Agile Prozesse im Wilde-IT Softwareentwicklungsprozess

Wilde-IT nutzt die agile Softwareentwicklung im gesamten Entwicklungsprozess. So wird beispielsweise die Scrum Methode bei der individuellen Softwareentwicklung sehr erfolgreich eingesetzt. Durch unsere schrittweise nachhaltige Entwicklung einer Anwendung kann diese viel besser an die Wünsche und Anforderungen der Anwender angepasst werden, da sie viel früher zum Testen bereitsteht.

Dadurch profitieren unsere Kunden von unserer agilen und effizienten Arbeitsweise. Durch die kurzen Entwicklungszyklen bekommen sie sehr frühzeitig ihre gewünschte hochwertige Softwareanwendung ausgeliefert.

Wir bieten Ihnen robuste und individuelle Software-Lösungen, die es Unternehmen erleichtern, plattform- und umgebungsübergreifend zu arbeiten. Nehmen Sie gern Kontakt mit uns auf, damit wir Ihr Softwareprojekt starten können oder wenn wir Sie eine Beratung zur agilen Transformation wünschen.

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